6 Grundregeln für einen ordentlichen Haushalt ohne viel Aufwand
Zu faul zum Aufräumen
Regungslos lag sie da!
Die Füße auf der Lehne ihres Sofas und genoß entspannt ihren Feierabend.
Naja, so halbwegs…
Die Augen musste sie geschloßen lassen um die Unordnung in ihrem Wohnzimmer nicht zu sehen!
„Nur noch ein bisschen länger…nur noch ein ganz klein bisschen länger…“ murmelte sie vor sich hin.
Nach 10 Minuten musste sie sich eingestehen, dass sie das nicht länger ignorieren konnte. Irgendwann musste sie die Augen öffnen und sich dem Chaos stellen.
Es quälte sie die immer wiederkehrende Frage:
„WARUM??? WARUM IST ES NUR SO ANSTRENGEND EINEN ORDENTLICHEN HAUSHALT ZU HABEN?? ICH BIN ZU FAUL UM STÄNDIG AUFZURÄUMEN!“
Soll ich Dir was verraten…?
Ich habe auch überhaupt keine Lust ständig für Ordnung zu sorgen! Ich verbringe meine Zeit wirklich liebend gern mit anderen Dingen! Arbeiten, Lesen, Malen, Basteln, Essen, Träumen…die Liste ist unendlich!
Mein Sohn sieht das anders. Als ich mal wieder leise fluchend seine Klamotten vom Kinderzimmer-Boden aufhebe, beglückt er mich mit dem Kommentar: „Mama, Du bist doch Ordnung mit Stil. Ich dachte Du räumst gerne auf!“
FALSCH!
Wenn es um meinen Haushalt geht, bin ich faul! Ich will dass es aufgeräumt ist, OHNE dass ich viel dazu tun muss! Ich liebe Ordnung, aber das bedeutet nicht, dass ich den ganzen Tag damit verbringen möchte sie herzustellen.
Das mag Dir jetzt vielleicht komisch vorkommen. Ein Ordnungscoach der zu faul ist aufzuräumen?
Denk doch mal nach! Das ist doch ganz logisch. Man will Ordnung, weil man eben nicht ständig aufräumen möchte.
Und genau das ist ja der Vorteil einer guten Grundordnung. Chaos entsteht nur temporär und oberflächlich, und es ist schnell und einfach wieder aufgeräumt.
Das ist der Grund, warum ich begonnen habe mich intensiv mit Ordnung zu beschäftigen, und sie zu einem wichtigen Teil meines Berufes zu machen.
Ich will, dass es einfach ist Ordnung zu halten! Für mich und für Dich!
Und deshalb verrate ich Dir jetzt meine:
6 Ordnungs-Basics, für alle, die „zu faul sind aufzuräumen“:
- Je weniger Sachen, desto einfacher die Ordnung
„Alter Hut“, denkst Du jetzt! Aber man kann es nicht oft genug sagen:
Je weniger Dinge Du besitzt, desto einfacher lässt sich in Deinem Zuhause Ordnung halten!
Trenne Dich also von allem unnötigen Kram, der in Deinem Zuhause rumfliegt, damit Du zukünftig eine einfache Ordnung hast und Du Deine Faulheit so richtig ausleben kannst!
Enttäuscht es Dich, dass gleich der erste Tipp für Faule mit Arbeit verbunden ist? Tja, dass es nichts im Leben umsonst gibt, dafür hab ich leider auch keine Lösung. Erst muss man eben ein bisschen Zeit investieren um später umso mehr Zeit für sich zu gewinnen. - Grobe Kategorien sind Deine Freunde
Je kleinteiliger Deine Ordnung ist, umso größer der Widerstand etwas aufzuräumen!
Musst Du erst eine Box mit Deckel und dann noch eine weitere Schachtel öffnen um eine Packung Ibuprofen an die richtige Stelle bei Deinen Medikamenten zu sortieren?
Warum nicht besser so: Medikamentenschublade auf, Packung rein. Fertig.
Entscheidend hierbei ist wieder Punkt 1. Je weniger, desto einfacher!
Wenn 3099 Medikamente in Deiner Schublade sind, wirst Du natürlich nichts Passendes finden, wenn Du das nächste Mal Kopfschmerzen hast. Besitzt Du nur das, was Du wirklich häufig brauchst und was auch noch nicht abgelaufen ist, dann findest Du auch in einer wenig detaillierten Ordnung alles schnell wieder! - Die richtigen Möbel helfen, wenn Du zu faul zum Aufräumen bist
Hast Du überwiegend offenen Stauraum? dann sieht es bei Dir wahrscheinlich auch ohne großes Chaos unordentlicher aus als es ist!
Die optische Unruhe, die allein dadurch entsteht, dass das Auge viele Dinge gleichzeitig sieht, ist nicht zu unterschätzen. In geschlossenem Stauraum sind grobe Überkategorien viel ordentlicher aufbewahrt als in offenem Stauraum, wo jede Unregelmäßigkeit sofort sichtbar ist.
Es gibt noch ein weiteres wichtiges Kriterium bei Stauraum. zum Beispiel laden tiefe Schrankfächer geradewegs dazu ein, dass Dinge darin auf nimmer Wiedersehen verschwinden.
Willst Du also eine einfache Ordnung für Faule erschaffen, so solltest Du vermehrt auf Schubladen setzen, in denen alles so einsortiert ist, dass Du den Inhalt bequem auf einen Blick von oben sehen kannst. - Perfektion ist Dein Feind
Wenn Du kein Sklave Deines Haushalts sein möchtest, dann solltest Du Dich dringend von Perfektion verabschieden! Es herrschen so überzogene Vorstellungen davon, wie aufgeräumt es in einem Haushalt aussehen soll, in dem tatsächlich Menschen leben!
Der arbeitende Single-Mann, der am Wochenende oft verreist ist, hat es sicherlich nicht so schwer, die tägliche Unordnung in den Griff zu bekommen, wie Eltern einer vierköpfigen Familie.
Vergiss das nicht! Ordnung muss nicht „instagrammable“ sein, sondern vor Allem einfach nachzuhalten und im Alltag absolut funktional! - Schaffe idiotensichere Strukturen
Dein System muss so einfach sein, dass selbst ein Betrunkener nachts um eins noch wüsste, wo er seine Jacke aufhängen muss!
Schaffe Strukturen, die möglichst intuitiv und selbsterklärend sind.
Bewahre Dinge dort auf, wo Du sie brauchst. Verstaue Dinge, die Du oft benutzt, an leicht zugänglichen Orten.
Beschrifte so viel wie möglich! Damit sind die festen Orte klar definiert, und jede noch so faule Person im Haushalt weiß, wo sie was aufräumen muss! - Mach nicht alles alleine
Wenn Haushaltsaufgaben nicht zu deinen Favoriten gehören, rate ich, die Verantwortung aufzuteilen. Zwischen Familienmitgliedern oder auch externen Dienstleistern. Dazu gehören übrigens auch wir OrdnungsexpertInnen…
Indem Du Arbeiten delegierst, gewinnst du wertvolle Zeit, die du produktiver nutzen kannst, beispielsweise zum Geldverdienen.
Ordnungsexperten können beim „Home Organizing“ ein effizientes Ordnungssystem in deinem Zuhause schaffen, wenn du selbst keine Zeit oder Lust dazu hast. Denke aber daran, dass jede Aufgabe entweder Zeit oder Geld kostet, da sie sonst einfach liegen bleibt und das ist langfristig frustrierend.
Dieser letzte Punkt ist wohl der größte Frust-Faktor für die meisten Menschen! Sie haben weder Lust, noch Zeit, ihre Feierabende mit dem Haushalt zu verbringen. Aber sie können sich nicht durchringen, Geld in Leistung zu investieren, die sie vermeintlich auch selbst erbringen könnten. Und fertig ist ihr eigener Teufelskreis. Du glaubst nicht, wie oft ich diesem Phänomen in meinem Beruf begegne…
Stilvolle und ordentliche Grüße,
Deine Lotte