Die Themen Capsule Wardrobe, achtsamer Kleidungskonsum und nachhaltige Mode sind in den letzen Jahren immer präsenter und wichtiger geworden, und das aus gutem Grund. Klar, der ökologische Aspekt spielt eine große Rolle, aber es geht auch darum, wie übersättigt wir als Konsumenten sind und wie sehr wir uns wünschen, unsere Kleidung sinnvoller zu nutzen und weniger davon zu besitzen. Geht es dir genauso? Ich persönlich war an diesem Punkt angekommen! Nach meiner Zeit als Designerin in der Modebranche hatte ich genug von diesem endlosen Kleiderwahnsinn und wollte meinen Kleiderschrank unbedingt ausmisten und bewusster auswählen, was ich darin habe.
Aber der Wunsch, weniger zu besitzen und weniger Neues zu kaufen, kann schnell zunichte gemacht werden, wenn dein Schrank nur noch voller alter, abgetragener Klamotten ist, in denen du dich einfach nicht mehr sehen kannst. Deshalb ist es so wichtig, dass du gut auf deine Kleidung aufpasst und sie richtig pflegst, damit du sie lange schön erhältst!
6 Tipps, wie es gelingt, Deine Kleidung lange schön zu erhalten:
1. Goodbye Klamotten-Stuhl
Landen Deine getragenen Kleidungsstücke meistens zusammengeknüllt auf einem Stuhl? Zu sauber um gewaschen zu werden, aber zu „schmutzig“ um zurück in den Schrank zu wandern? Vegetieren sie dort eine Woche vor sich hin und kommen dann doch in die Wäsche, weil sie total zerknittert sind und auch komischerweise immer noch nicht nicht frischer duften? Sei ehrlich!! Kommt Dir das bekannt vor?
Erspare ihnen dieses unwürdige Dasein, sie werden es Dir danken!
Überlege Dir eine Routine, wie Du mit getragener Kleidung umgehen kannst. Wo ziehst Du sie aus? Wo könntest Du sie dann ordentlich auf einem Bügel aufhängen, um sie faltenfrei auslüften zu lassen?
Glaub mir, diese Erholung wird Deinen Sachen gut tun, und Du wirst sie gerne nochmal tragen, wenn sie die Gelegenheit hatten auszulüften und ihre Fasern zu entspannen! Du brauchst doch auch Deinen nächtlichen Schönheitsschlaf um wieder erholt und fit zu sein!
2. Zu häufiges Waschen schadet!
Natürlich liebt man das Gefühl und den Geruch von frisch gewaschener Wäsche! Aber häufiges Waschen bedeutet nicht, dass Du Deine Kleidung besonders gut pflegst. Waschen verursacht Faser-Abrieb und Farben verblassen, auch mit Color-Waschmittel bei jedem Waschgang (vor allem Jeans verliert schnell Farbe). Gerade wertvolle Naturfasern, wie Wolle und Seide leiden besonders unter ständigem Waschen. Wolle verliert z.B. seine schützende Fettschicht und Seide wird immer spröder.
Also wasche kleine Flecken auch mal punktuell raus, bevor du das ganze Teil in die Trommel wirfst! Und wie oben schon erwähnt: gönne Deinen Sachen Luft! das ersetzt so manchen Waschgang!
3. Waschmittel ist nicht gleich Waschmittel
Wäschst Du Dein Gesicht manchmal mit Spülmittel? Vermutlich nicht…
Und diesen Grundsatz solltest Du auch auf Deine Kleidung anwenden! Was schön bleiben soll, braucht die richtige Pflege!
Nicht jedes beliebige Waschmittel erfüllt die Bedürfnisse unterschiedlicher Materialien. Wolle und Seide brauchen unbedingt eine Spezialbehandlung. Woll- und Seidenwaschmittel pflegen eiweißhaltige Fasern optimal. Und Vollwaschmittel sollten auch niemals für farbige Kleidung verwendet werden, da es meistens Anteile von Bleichmittel enthält und so die Farben noch schneller verblassen lässt!
4. Das Pflegeetikett ist kein nett gemeinter Vorschlag
Prüfst Du das Material- und Pflegeetikett eines Kleidungsstücks, bevor Du es kaufst? Oder denkst Du: „Ach, wenn das Teil top an mir aussieht ist das Kleingedruckte doch zweitrangig!“
Zum einen kann Dir die Materialzusammensetzung viel über die Qualität sagen. Und die Qualität eines Kleidungsstück entscheidet letztlich auch mit darüber, ob es lange schön bleibt! Und zum Anderen sind die Pflegeeigenschaften nicht nur ein nett gemeinter Hinweis. Wenn man sie nicht beachtet läuft man Gefahr ein Lieblingsteil schnell zum Putzlappen zu machen. „Drum prüfe, wer sich ewig bindet!“ Wenn Du keine Lust auf Handwäsche und teure chemische Reinigung hast, dann lass lieber gleich die Finger von solchen Kleidungsstücken!
5. Mein bester Freund der Steamer
Ich bekenne mich dazu ein absoluter „Bügel-Muffel“ zu sein! Ich finde es gibt kaum etwas, das einem mehr wie Zeitverschwendung vorkommt, als Wäsche zu bügeln! Aber leider trage ich sehr gerne Blusen! Wie passt das zusammen? Tja, ich habe einen wirklich guten Freund, der immer dafür sorgt, dass ich schnell und unkompliziert knitterfrei vor die Tür gehen kann: Mein Steamer*!!
Und zu einem solchen Gerät kann ich auch Dir nur inständig raten! Keine scharfen Bügelkanten und durchgedrückten Nähte mehr! Und seltener Waschen, was die Fasern schont, kann ich dank ihm auch! Denn ausgebeulte Knie, Tragefalten und Gerüche lassen sich mit dem heissen Dampf super einfach entfernen.
6. Das modische Must-Have: der Pillingrasierer
Kennst Du diese unschönen Knötchen auf der Oberfläche von Kleidung? Ein bisschen wie Gänsehaut, sieht auch nicht schön aus! Man nennt das Pilling und es nervt total, weil es unsere Kleidung wirklich schäbig und alt aussehen lässt! Pilling ist leider nicht unbedingt ein Zeichen von schlechter Qualität. Gerade bei langflorigen Wollsachen gehört es einfach dazu! Aber die gute Nachricht: Man muss nicht damit leben! Zum Glück gibt es Pillingrasierer*, die diese störenden Knötchen entfernen. Die verknoteten Fasern werden abgeschnitten, und so wird auch ein Wiederverknoten besser verhindert, als wenn man die Knoten einfach abzupft! Also ein wahres Pflege-Essential, wenn man seine Kleidung lange schön erhalten möchte!
Du siehst, es gibt ein paar hervorragende Mittel und Wege unserer Kleidung ein längeres Leben zu schenken und so weniger Neues konsumieren zu müssen!
Probiere meine Tipps unbedingt aus, wenn Du Dir auch einen nachhaltigeren und achtsameren Umgang mit Deiner Kleidung wünschst!
Deine Lotte
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