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So findest Du die richtigen Möbel für Deine Wohnung ohne teure Fehlkäufe zu machen

Möbel kaufen ohne Fehlkäufe

Mir kommen fast die Tränen!

Sie fällt rücklings in die große Öffnung und schon fängt es an zu krachen und zu quietschen. 

Als würden Knochen brechen…

Ein trauriges Ende für eine hübsche kleine Kommode. Aber wahrscheinlich war das ihr Problem. Sie war einfach zu klein.

Schon öfter habe ich auf dem Wertstoffhof solche Szenen miterlebt, wie komplette, intakte Möbelstücke in diese großen Pressen geworfen werden und dann einfach zu Möbel-Mus gemacht werden. Ein Trauerspiel.

Da könnte man fast zum Möbel-Messie werden, nur um diese armen Sachen vor ihrem bitteren Ende zu retten.

„Halt, Stopp!! Nicht werfen!! Ich nehms, das ist doch noch gut!!“

Zum Glück für unsere Wohnung geht mein Retter-Impuls in diesem Moment doch nicht mit mir durch, aber den Anblick finde ich schon immer wieder quälend.

Ich bin mir sicher, dass die meisten vorher bereits versucht haben, die Möbelstücke zu verkaufen, aber das ist gar nicht so einfach.

Das Angebot an gebrauchten Massenmarkt-Möbeln ist einfach enorm groß. Du musst nur einen Blick in Kleinanzeigen werfen, um festzustellen, dass etwa 100 Menschen gerade versuchen ihr weißes 0815 Kallax Regal von Ikea loszuwerden.

Vor dem Kauf von Möbeln solltest Du Dir also dieser Dinge klar werden, um Fehlkäufe zu vermeiden!

 

 

So vermeidest Du Fehlkäufe bei Möbeln

Verwendung - Ordnung - Alltagstauglichkeit

„So was Kleines, was neben die Eingangstür passt wär noch gut!“

Vielleicht hast Du Dich so einen Satz auch schon mal sagen hören.

Häufig wollen wir in unserer Wohnung leere Flächen füllen um für mehr Wohnlichkeit zu sorgen. 

Dabei vergessen wir, dass „nette kleine Möbelstücke“, die im Grunde nur den Sinn haben „hübsch auszusehen“ und eine Lücke zu füllen, sich im Alltag meist nicht bewähren.

Möbelstücke sollten nie einfach nur dekorativ sein, sondern immer auch einen sinnvollen Zweck erfüllen, sonst steht unsere Wohnung schnell voll mit unnötigen Staubfängern. 

Beispiele:

  • Möchtest Du am Eingang Mützen, Schals und Handschuhe unterbringen, dann solltest Du etwas mit ausreichend Schubladen vorsehen, oder Regalfächer haben, auf denen Boxen/Körbe Platz finden, in die alles nach dem Filefolding-Prinzip sortiert werden kann.

    Ein niedliches Eckschränkchen mit einem großen, dreieckigen Fach mag zwar süß aussehen, erfüllt den benötigten Zweck aber eher nicht.
  • Und wenn es doch was "nettes, kleines neben der Tür" sein soll, dann gestalte das Möbel so, dass es eine ordentliche und praktische Aufbewahrung für Dinge des täglichen Bedarfs beim Kommen und Gehen darstellt. Zum Beispiel für Deine Schlüssel, oder Deine „To-Go-Box“ (alles was täglich in die Handtasche kommt, wie Taschentücher, Handcreme, Kopfhörer, Kaugummis...)

    Die Beschaffenheit des Möbels sollte bestens zum Verwendungszweck passen, oder anpassbar sein, damit das Ordnungssystem im Alltag funktioniert.

    Denke daran, Schubladen mit Unterteilungen zu versehen oder etwa zusätzliche Haken zu befestigen, die für mehr Ordnung und Übersicht sorgen können.


Passt das Möbelstück nicht zu deinem Verwendungszweck, sondern sieht einfach nur schön aus und füllt eine Lücke, dann ist es ziemlich sicher ein Fehlkauf!

Größe - Proportion

Kaufe Möbel niemals auf gut Glück! 

Bevor Du etwas kaufst, solltest den verfügbaren Platz genau kennen. Aber selbst das reicht oft nicht aus, um einen Fehlkauf zu vermeiden. Denn die Proportion innerhalb des Raums ist mindestens genauso wichtig!

Dass ein Möbelstück von der Größe in den vorhandenen Platz passt, bedeutet nicht, dass es dann auch gut aussieht.

Wählst Du innerhalb eines Raums zu viele Möbelstücke mit geringem Höhenunterschied, dann fehlt Varianz und die Einrichtung kann sehr platt wirken. Das Auge hat nicht genug Abwechslung. Es ist immer besser niedrigere und höhere Möbelstücke in einem Raum zu kombinieren.

Auch eine bekannte Falle, in die man tappen kann, ist der Irrglaube, dass Möbel und Teppiche in kleinen Räumen auch möglichst klein sein müssen, damit es nicht vollgestellt aussieht.

Das trifft aber in vielen Fällen nicht zu! Oft erzeugt man durch die Ansammlung vieler kleiner Möbel einen „Puppenhaus-Look“, dem es an Großzügigkeit und Hochwertigkeit fehlt. Der Raum kann dadurch noch kleiner wirken als er ist.

Tipps:

Um die passende Größe und Proportion eines Möbelstücks besser beurteilen zu können, kann man sich die Umrisse sowohl in Höhe, Breite, als auch Tiefe mit Klebeband auf den Boden und die Wand des Raumes kleben, so kann man wesentlich besser beurteilen, wie die Dimensionen sich im Raum anfühlen werden.

Oder Du fertigst Dir Zeichnungen im richtigen Maßstab in Draufsicht und Frontalansicht an. Das hilft auch bei der Beurteilung der richtigen Größe.

Preis - Leistung - Wiederverkaufswert

Ein günstiges Möbelstück ist nicht immer ein Schnäppchen!

Wenn die billige Kommode aus Press-Spahn nach kürzester Zeit auseinanderfällt, dann ist auch wenig Geld zu viel gewesen. Wenn Du noch die Kosten für die Umwelt mit einrechnest, wenn Du den Fehlkauf entsorgst, dann war der Preis definitiv zu hoch! 

Gerade bei Möbeln lohnt es sich ein bisschen weiter zu denken.

Du hast aktuell nur Platz für ein kleines Regal, aber wirst in näherer Zukunft sicher was größeres brauchen?

Dann investiere in modulare Systeme, die sich problemlos aufstocken und anpassen lassen. Gerade hochwertige Systeme wie z.B. USM Haller haben einen sehr hohen Wiederverkaufswert

Du musst also mit wenig Verlust rechnen, wenn Du es doch mal loswerden möchtest. Und bis dahin lässt sich dieses System immer auf Deine aktuelle Wohnsituation anpassen.

Aber auch ein günstiges modulares System, wie z.B. IVAR von Ikea, ist so wandelbar und easy erweiterbar, dass es für verschiedenste Zwecke, Räume und Wohnsituationen genutzt werden kann und sich auch ganz leicht nach deinen optischen Vorlieben individualisieren lässt.

Modulare Systeme haben auch den Vorteil, dass sie dafür gemacht sind, auseinander und wieder aufgebaut zu werden. Somit sind sie meist in gut verstaubare Einzelteile zerlegbar die einem jeden Umzug erleichtern.

 

Stil - Geschmack - Individualität

Du bist umgezogen und Deine neue Wohnung ist noch halbleer! Panik breitet sich aus und Du fährst sofort in irgendein Möbelhaus um die unerträgliche Leere zu füllen.

„Guess what!“ 

Ja, Du hast dann ganz schnell das Gefühl komplett eingerichtet zu sein, aber ich versichere Dir, Du wirst Dich auch sehr schnell an Deinem Einheits-Möbelhaus-Look satt sehen.

Individuelle Einrichtung, in der man sich wirklich wohl fühlt und in der sich Deine Persönlichkeit spiegelt, braucht einen gewissen Entstehungsprozess.

Ich rate immer davon ab, zu viele neue Sachen auf einmal anzuschaffen! 

Der Schwebezustand in einer halb eingerichteten Wohnung zu leben ist manchmal schwer auszuhalten, aber inpunknto Vermeidung von Fehlkäufen, wird sich deine Geduld auszahlen.

 

Qualität - Nachhaltigkeit - Langlebigkeit

Wodurch zeichnet sich Qualität bei Möbeln eigentlich aus?

Durch die Hochwertigkeit der Materialien und ihre Verarbeitung und wie robust und langlebig ein Möbelstück dadurch wird.

Ich denke gutes Design ist das, was die Qualität am wenigsten beeinflussen kann. Gutes Design gibt es auch bei Ikea. Gute Qualität findet man dort aber wesentlich seltener.

Ein Möbelstück ist ein Gegenstand, der täglicher Benutzung standhalten sollte, deshalb ist „schön und neu“ nicht unbedingt immer besser.

Alte Möbel, die noch nicht in Masse produziert wurden, haben oft eine viel höhere Qualität als neue Möbel. Drum studiere auch immer den Antik- und Second-Hand Markt, wenn Du nach einem Möbelstück suchst. 

Dann kannst Du Dir auch sicher sein, dass Dein Nachbar nicht exakt das gleiche Teil im Wohnzimmer stehen hat.

Nicht alles neu zu kaufen, ist nicht nur individueller, sondern natürlich auch viel nachhaltiger!

Und jetzt kommt mein letzter, aber ultimativster Tipp, der alle der bisher genannten Punkte vereint…

Trommelwirbel!

Maßanfertigungen vom Schreiner

Jetzt denkst Du vielleicht: 

„Die spinnt doch, wer soll sich das denn leisten?“

„Ich bin doch nicht blöd und lass mir Schreiner-Möbel in eine Mietwohnung bauen.“

Maßanfertigungen machen natürlich nicht immer Sinn, aber wenn Du eine spezielle Nische in Deiner Wohnung hast, für die Du nichts von der Stange findest, und alles eine Notlösung wäre, dann solltest Du diese Möglichkeit unbedingt in Betracht ziehen.

Du wirst ein langlebiges, nachhaltiges, robustes Möbelstück bekommen, das Du ganz in Deinem Stil gestalten kannst und das perfekte Ordnungssystem gleich integrieren lassen kannst.

Und falls Du ausziehst, wird auch Dein Nachmieter das gleiche Problem mit dieser Nische haben, und sich über diese maßgeschneiderte Lösung freuen. Schlichte und praktische Einbauten an schlecht zu möblierenden Stellen werden sehr gerne abgelöst, weil sie einfach die beste Lösung sind!

Stilvolle und ordentliche Grüße,


Deine Lotte

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